GEWI - Ursachen und Effekte des Umgangs mit Herausforderungen beim fächerübergreifenden Unterrichten in gesellschaftswissenschaftlichen Verbundfächer



Im DFG-Projekt "Ursachen und Effekte des Umgangs mit Herausforderungen beim fächerübergreifenden Unterrichten in gesellschaftswissenschaftlichen Verbundfächer (GEWI)“ befrage ich Lehrkräfte aller allgemeinbildenden Schulformen in Deutschland mittels digitaler Fragebogenerhebung nach ihren Erfahrungen beim Unterrichten von gesellschaftswissenschaftlichen Verbundfächern. Solche Fächer haben sich seit den 1970er-Jahren im Bildungswesen verbreitet. Aktuell stehen sie in 13 Bundesländern bei verschiedenen Schulformen mit meist drei bis vier Stunden in der Woche auf dem Plan. In solchen Fächern werden von der Lehrkraft geografische, geschichtliche und politische/sozialkundliche Perspektiven integrativ zusammengeführt, um übergeordneten Problemstellungen aus mehreren Blickwinkeln zu bearbeiten.

Richtig umgesetzt, fördern Verbundfächer nicht nur vernetztes Denken, sondern auch überfachliche Kompetenzen wie Kooperationsfähigkeit und Eigenständigkeit. Doch nicht selten fühlen sich Lehrkräfte aufgrund von Fachfremdheit unsicher und unterrichten primär aus einer einzelnen Perspektive. Dies kann dazu führen, dass Zusammenhänge und fachspezifische Besonderheiten unklar bleiben. Die Zusammenlegung von Einzel- zu Verbundfächern ist daher seit jeher Gegenstand kontroverser Diskussionen – vor allem im Hinblick auf die Auswirkungen auf die Unterrichtsqualität. Bemerkenswert ist, dass trotz der langen Geschichte dieser Fächer bislang wenig darüber bekannt ist, wie Lehrkräfte ihren Unterricht darin tatsächlich wahrnehmen und gestalten.

Dementsprechend richte ich in meiner Untersuchung den Fokus darauf, wie Lehrkräfte die Potenziale von Verbundfächern nutzen und mit den damit verbundenen Herausforderungen umgehen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf den Ressourcen, die Lehrkräfte benötigen, um ihre Gesundheit und Arbeitsfähigkeit langfristig zu erhalten. Schließlich erforsche ich, ob und wie sich diese Zusammenhänge in Abhängigkeit von dem Ausmaß der Fachfremdheit der Lehrkräftegruppen unterscheiden.

Wissenschaftliche Leitung
Dr. Marcel Grieger

Laufzeit
2025-2028 (Start im Oktober 2025)

Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Dr. Marcel Grieger

Zentrale Ziele des Projektes
Es ist das Ziel, die den gesellschaftswissenschaftlichen Verbundfächern attestierten Herausforderungen und Potenziale mit der ersten deutschlandweiten Befragung von Lehrkräften empirisch auf den Prüfstand zu stellen, die Ursachen der Belastung im Unterricht zu eruieren sowie direkte und indirekte Effekte auf die Beanspruchung von Lehrkräften zu bestimmen. Durch den ermittelten Status Quo und die differenziellen Wirkungszusammenhänge werden der Lehrkräfteaus- und -fortbildungen Erkenntnisse für den gezielten Ausbau professioneller Kompetenzen bereitgestellt.



Studiendesign und forschungsmethodisches Vorgehen


Studiendesidn und forschungsmethodisches Vorgehen GEWI

Ausgewählte Fragestellungen
1. Welche Potenziale und Herausforderungen nehmen Lehrkräfte in gesellschaftswissenschaftlichen Verbundfächern der Sekundarstufe in ihrem Unterricht wahr?
2. Wovon wird die Einschätzung der Lehrkräfte, Herausforderungen bewältigen zu können, beeinflusst?
3. Wie wirken sich die wahrgenommenen Herausforderungen auf das Beanspruchungsempfinden der Lehrkräfte aus?
4. Wie unterscheiden sich Lehrkräfte hinsichtlich der in F1 bis F3 gefundenen Zusammenhänge in Abhängigkeit vom Grad der Fachfremdheit?


Finanzierung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Förderlinie: Sachbeihilfe/Eigene Stelle
Projektnummer: 541229524
Fördervolumen: 353.410 €




(ehemalige) Studentische Hilfskräfte
tba

Projektbezogene Publikationen



Projektbezogene Fachvorträge und Präsentationen



Projektbezogene Qualifizierungsarbeiten